Flucht vor dem Regen
Die Regenzeit erreicht uns bereits in Zimbabwe, wo wir uns schweren Herzens entscheiden, Mozambique und Malawi nicht zu bereisen. Speziell in Malawi gab es in den letzten Tagen schwere
Überschwemmungen, so dass die Pisten gegen Norden entlang des Lake Malawi praktisch umpassierbar sind. Wir überlegen uns noch Reis, Kartoffeln und getrockneten Fisch in grossen Mengen
einzukaufen, um diese Lebensmittel dann in Malawi zu verteilen, überlassen es aber dann doch lieber den Profis.
Zambia wird für uns zum Transit-Land, welches wir innert wenigen Tagen von Süd nach Nord durchqueren möchten. Der Grenzübergang von Zimbabwe nach Zambia verläuft problemlos und wir übernachten heute das erstemal in Afrika auf einer Art LKW-Rastparkplatz. Die Nacht war ruhig und die LKW-Fahrer begrüssen uns mit einem netten "Jambo" am nächsten Morgen.
Zwangsstopp in Lusaka
Weiter gehts Richtung Lusaka in die Hauptstadt von Zambia. Wir durchqueren einen Gebirgszug und kurz vor Ankunft in Lusaka versagt die Kupplung gänzlich. Im vierten Gang schaffen wir es knapp bis zur Toyota Garage in Lusaka, die zum Glück direkt an der Hauptstrasse liegt. Es ist bereits Freitagmittag und Toyota nimmt jetzt eigentlich keine neuen Aufträge mehr an, zumal sie bereits ausgebucht sind bis nächste Woche. Mhhhh... aber wir haben doch ein Baby dabei und was sollen wir denn jetzt so lange machen in dieser Stadt? Der Werkstattchef erkennt unsere Problematik und verspricht uns zu helfen. Danke Kevin :) Gandalf wird in die Garage geschoben und der Mechaniker öffnet die Motorhaube. Es bildet sich eine kleine Lache unter Gandalf und wir erkennen, dass Gandalf eine Flüssigkeit verliert.
Welcome in A.......
Das Problem ist schnell erkannt. Es war die Lenkstange, die an der Kupplungsleitung streifte und diese dann beschädigt hat. Nach den vielen Haarnadel-Kurven durch das Gebirge kurz vor Lusaka wurde die Leitung aufgerissen und die Kupplung fiel aus. Ich muss hier erwähnen, dass dies kein technisches Problem unseres Toyota ist. Wir hatten ja bis jetzt keinerlei Probleme mit unserem Reisefahrzeug und sind nach fast drei Jahren ''on the road'' felsenfest davon überzeugt, dass keine andere Maschine als ein Land Cruiser so was unbeschadet aushält. Sorry an alle Land Rover Fahrer, aber das musste jetzt einfach sein. ;-)
Die Leitung der Kupplungsflüssigkeit wurde bei unserem letzten Garagenbesuch in Zambia misshandelt. Die Mechaniker haben dort die Stoßdämpfer ausgebaut und netterweise gratis geprüft. Leider wurde die Kupplungs-Leitung, welche aus Stahl ist, beim Wiedereinbau der Stoßdämpfer verbogen. Welcome in Africa!!! Leider passiert so was immer wieder in Afrika. Die Leute meinen es nur gut, aber man muss jeden Arbeitsschritt prüfen.
Die kaputte Kupplungs-Leitung wurde bei Toyota in Lusaka gelötet und wieder eingebaut. Endlich gehts weiter. Nach nur 200 Meter Fahrt geht die Kupplung nicht mehr...!! ...nochmals ''Welcome in Africa''!! Den Mechaniker habe ich kurz aus seinem Mittagsschlaf geweckt und zur Tankstelle zitiert, wo wir Gandalf abgestellt haben. Der Fehler ist schnell gefunden! Die reparierte Leitung wurde verbaut, aber die Schraube war nicht festgezogen, sodass wieder Flüssigkeit verloren ging. Die Schraube wurde dann kurzerhand mit einer grossen Wasserpumpen-Zange fest angezogen und der 6-Kant-Kopf dabei so zerstört, dass die Schraube wohl nie mehr bewegt werden kann. Welcome in Africa!!!!
Kapushya Hot Springs
Auf der Great North Road kommen wir sehr gut voran und erreichen bereits am nächsten Tag die Kapishya Hot Springs. Nach einem mehr schlechten als rechten Burger im Restaurant der Kapishya Lodge nehmen wir ein Bad in den Hot Springs. Kevin scheint es sichtlich zu geniessen bei strömenden Regen im warmen Wasserbad herum zu plantschen. Beim Baden lernen wir Wanda und Jürg kennen. Das deutsche Pärchen, Mitte Fünfzig, ist ebenfalls mit einem 75er Buschtaxi fuer 3 Monate in Afrika unterwegs. Spontan entscheiden wir uns die Nacht nicht in der Lodge zu verbringen, sondern zusammen mit Jürg und Wanda wild im Busch zu campieren.
Wie klein die Welt doch ist...
Am nächsten Tag treffen wir auf die Gruppe von ATW (Atlas Travel World, Schweiz) welche gerade auf Tour durch Afrika ist. Mitten auf der Strasse halten wir ein kurzes Kaffi-Chränzli und tauschen Neuigkeiten über Strassenverhältnisse und Grenzübergänge nach Tanzania aus. Wir freuen uns jedesmal riesig Schweizer zu treffen. Danke Anna und Co! ;-)