Tajikistan ist ein Hochgebirgsland, das an Usbekistan, Kirgistan, China und Afghanistan grenzt. Fast die Hälfte des Staatsgebietes liegt auf einer Höhe von 3000 Meter. Die wohl bekannteste Strasse Zentral-Asiens ist der „Pamir Highway“, welcher die kirgisische Stadt Osh mit der tajikischen Stadt Khorog verbindet. Im Nordosten überquert der Highway den Ak-Baital-Pass (4655 m ü. M.).
Kurz vor der Grenze lernen wir ein Zürcher Trio mit Landcruiser kennen und fahren gemeinsam über die Grenze bis nach Duschanbe, wo wir in einem heruntergekommenen Sowjet-Hotel übernachten. Die Einreise von Usbekistan nach Tajikistan verläuft problemlos, ohne weitere Gebühren und auch keine Kontrolle von Gandalf oder uns.
Dushanbe ist eine ziemlich moderne Stadt, hat aber keine speziellen Sehenswürdigkeiten. Ist auch gut so, denn wir sind von der Hitze in Usbekistan und vom Grenzübertritt recht erschöpft und so fallen wir todmüde in die durchgehangenen, schmuddeligen Betten.
Wir erledigen noch einige wichtige Dinge und verlassen Dushanbe so schnell wie möglich. Wir möchten raus ins Gebirge, wo 4000 - 6000er auf uns warten.
So fahren wir flussaufwärts durch die gigantische Schlucht, entlang der afghanischen Grenze, Richtung Khorog. Es ist spannend auf die afghanische Seite zu spähen, welche sich mit saftig grünen Feldern zwischen imposanten und steinigen Berglandschaften präsentiert.
Kurz vor Rushan nehmen wir mit Roman, einem langjährigen Freund, der ebenfalls mit seinem Toyota Landcruiser auf Weltreise ist, Kontakt auf und verabreden uns. Am nächsten Tag treffen wir uns am vereinbarten Ort. Es herrscht Riesenfreude und wir tauschen rege Reiseinformationen aus. (blog.nicolumbus.ch)
Uff... es ist noch früh morgens. Die ersten Sonnenstrahlen schauen bereits über die Berge. Wir sind startklar. Unsere Rucksäcke sind gepackt und die Wanderschuhe montiert, denn wir wollen das Bartangvalley zu Fuss erkunden. Roman, André, Roy und Nicky marschieren los. Marc bleibt zurück, da er sich nicht wohl fühlt und bewacht somit unsere Fahrzeuge. Roman kennt den Weg. Er war vor 3 Jahren bereits hier.
Wir laufen und laufen... ja um die Ecke gleich da vorne geht es hoch, meint Roman ...wir laufen und laufen weiter. Da kommt ein uralter Truck aus der ehemaligen Sowjetunion auf uns zu und wir erkundigen uns nach dem Geisev Valley. Ah... das sei noch weit!! Wir sollen hinten auf die Ladefläche aufspringen, er bringe uns ein Stück weiter. Gesagt getan! Wir werden regelrecht auf dem rostigen Truck durchgeschüttelt und müssen immer wieder mal die Köpfe einziehen, da es links und rechts der Strasse Bäume hat und wir nicht von einem Ast erschlagen werden möchten. Nach 20-minütiger Fahrt springen wir von der Ladefläche hinunter. Wir bedanken uns herzlich beim Truckfahrer, packen unsere Rucksäcke und marschieren zu Fuss weiter.
Irgendwo sollte doch eine Brücke kommen, erinnert sich Roman vage. Doch wo ist sie denn geblieben? Weiter flussaufwärts sehen wir so eine undefinierbare Gondel, die an rostigen Seilen hängt. Sieht ganz so aus, als sei dieses schäbige Holzhüttchen unser Gefährt, um über den reissenden Fluss zu gelangen. Zu viert zwängen wir uns mit unserem Gepäck in die Gondel und kurbeln uns auf die andere Seite des Flusses. Den Puls jedes Einzelnen hört man laut schlagen.
Wow!! Wir habens geschafft! Wir sind trocken auf der anderen Seite des Flusses angekommen. Nun geht es auf einem Trampelpfad steil hinauf! Es regnet leicht. Kommt uns recht, so ist es nicht zu heiss!
Der betörende Duft der diversen Blumen, der uns auf einer Höhe von 2800m empfängt und unsere Nase kitzelt ist unbeschreiblich. Wir sind im Paradies angekommen. Kinder spielen am eiskalten Bach, Bienen fliegen von Blüte zu Blüte, ein Mann treibt seine Ziegen vor uns her zur nächsten Wiese, eine Frau wäscht mit der kleinen Tochter an einer Quelle ihre Kleider, eine uralte Frau geht gekrümmt am Stock, in ihren farbenfrohen Kleidern, an uns vorbei und lächelt uns Wandervögel zu. Ein Mann kommt aus seinem Lehmhüttchen heraus und heisst uns fröhlich Willkommen im Geisev. "Möchtet ihr Chai?" Oh ja... das nehmen wir doch gerne an. Denn der Schweiss läuft uns vom langen Marsch nur so herunter. Gemütlich sitzen wir alle zusammen auf dem Boden mit wunderschön verzierten Kissen und werden mit Leckereien überhäuft.
Nach tiefem, erholsamen Schlaf geht unsere Wanderung weiter an zwei kristallklaren Seen vorbei. Wir treffen ein Mädchen mit wunderschönen traditionellen "Pamirzöpfen", die sie uns stolz präsentiert.
Es ist bereits Mittag und wir machen uns wieder auf den Abstieg zur Gondel. Die Sonne brennt. Es ist heiss. Mit Schrecken stellen wir fest, dass die Gondel auf der anderen Seite des Flusses hängt. Wie kommen wir nun trocken auf die andere Seite? Im selben Augenblick kommt ein Tajike um die Ecke. Er kennt den Trick wie wir zur Gondel kommen. Geschickt setzt er sich auf ein Holzbrett, welches auf unserer Seite an den rostigen Seilen hängt und zieht sich im Sitzen hinüber, um die Gondel abzuholen.
Erleichtert zwängen wir uns hinein, um auf die andere Seite zu gelangen. Zu Fuss geht es auf ebener Strecke weiter. Es ist bereits vier Uhr am Nachmittag und wir sind langsam müde vom langen Marsch. Wir hoffen auf einen Truck, welcher uns wieder zurückfährt zu unseren Fahrzeugen. Jedoch ist weit und breit kein einziges Fahrzeug in Sicht. Uns bleibt nichts anderes übrig als zu maschieren. So maschieren wir bis zum nächsten Dorf, in der Hoffnung ein Fahrzeug zu finden. Gesucht, gefunden! Jedoch möchte der Truckfahrer für 8 km 30 Dollar! Dies ist viel zuviel, er kennt unsere Situation und lässt nicht mit sich handeln. Wir bleiben auch stur und schlagen das Angebot aus. Zu unserem Glück werden wir von einer tajikischen Familie zum Nachtessen eingeladen und können uns mit schmackhaftem Essen stärken. Es ist bereits stockdunkel, als wir todmüde bei Marc und unseren Fahrzeugen eintreffen. Roy, Roman Andrè und Marc gönnen sich ein Bier, während Nicky erschöpft ins Bett fällt. Schweren Herzens verabschieden wir uns nach fünf wunderbaren, abenteuerlustigen Tagen wieder von Roman, Andrè und Marc und fahren weiter nach Khorog.
In Khorog füllen wir den Kühlschrank, heben Geld ab und machen uns auf den Weg in das Shakahdaravalley. Auf dem Weg stoppt uns eine junge Tajikin, die wir ein Stück mitnehmen. Sie ist auf dem Heimweg. Herzlich werden wir von ihr eingeladen für ein Abendessen und Übernachtung, was wir gerne annehmen. Sehr nette Familie, Vater Hausarzt. Sie leben in einem einfachen Pamir-Haus. Wir erhalten so viel zu Essen, dass uns fast der Bauch platzt…:-) Am nächsten Tag bedanken wir uns herzlich und fahren weiter.
Im letzten Dorf des Tales angekommen, erhalten wir wiederum eine Einladung von einer tajikischen Familie. Wir trinken Chai und essen Brot mit Rahm. Wir fragen nach der Passstrasse. Der Vater meint die Strasse sei offen. So fahren wir alles hoch auf einer guten, unbefestigten Strasse. Das Wetter ist etwas trüb. Wir folgen auf der Passhöhe einer Spur. Hmm... naja plötzlich wird der Weg so schlammig, dass wir auf einer Höhe von 4300 Metern stecken bleiben. Die grössten Steine schleppen wir an und schieben sie unter die Räder, wo die Steine gleich wieder im Schlamm abtauchen. Wir geben nicht auf und holen immer wieder neue Steine. Zu allem Elend gibt auch noch der Hi-Lift den Geist auf. Sechs Stunden schaufeln, ohne Erfolg. Wir übernachten. Am nächsten Morgen um 5:00 Uhr aufstehen, um weiter zu schaufeln. Erneut schleppen wir Steine an. Legen auch unseren Teppich und den Abfall unter die Räder. Wir benützen sogar unsere Bretter, die uns eigentlich als Notbett dienen sollen, als Unterlage! Um ca 8:00 Uhr sind wir draussen... juhuuiii!! Tränen der Erleichterung fliessen! Wir kommen wieder auf die feste Strasse. Jedoch liegt vor uns ein grosses Schneefeld, welches wir umfahren. Falsch!! Wir bleiben erneut stecken. Wieder schaufeln, sieben Stunden auf 4300 m. Die Höhenmeter bekommen wir deutlich zu spüren. Kopfschmerzen und Schwindel machen sich bemerkbar. Jedoch kämpfen wir, um Gandalf aus seiner misslichen Lage zu befreien. Juhuuiii wir kommen raus... super nur gerade fünf Meter!! :-( Wir sind fix und foxi, haben keine Kraft und Energie mehr, um da oben alleine weiter zu schaufeln. Tränen der Erschöpfung und Verzweiflung fliessen. Wir sind auf diesem Pass alleine, weit und breit kein Haus, keine Menschenseele zu sehen.
Es bleibt uns nichts anderes übrig als Gandalf im Schlamm stehen zulassen. Schweren Herzens machen wir uns mit den nötigsten Habseligkeiten auf den Abstieg, um ins nächste Dorf zu gelangen und Hilfe zu organisieren. Wir wissen gemäss Karte, dass auf der anderen Seite des Flusses im Tal ein Dorf kommen muss, nicht allzu weit entfernt. Wir kommen zum Fluss, so ein Mist! Der Fluss ist tiefer als gedacht und es von weiter Ferne aussah. Wir laufen den Fluss rauf und runter um die beste Stelle ausfindig zu machen, wo wir diesen ungeschoren überqueren können. Keine Stelle sieht danach aus, als könne man den Fluss einfach überqueren. Aber wir müssen!! Getrieben vom Adrenalin ziehen wir die Socken aus und setzen vorsichtig einen Fuss in die Strömung, dann der andere Fuss. Brr..eiskaltes Wasser! Roy geht voraus, sucht sich den besten Weg über die grossen und kleineren Steine auf dem Grund. Es wird immer tiefer. Nicky steht bereits po-tief im Wasser. Die Strömung zerrt an den Beinen. Der Halt auf den glitschigen Steinen ist unsicher. Die Beine zittern, der Puls schlägt. Einfach nicht umfallen, du schaffst das Nicky!! Gedacht, getan! Wir sind pflotschnass auf der anderen Seite angekommen, aber die Rucksäcke sind trocken! Aufatmung! Mit nassen Hosen und Schuhen laufen wir den Weg entlang ins Dorf hinunter. Zum guten Glück sind die funktionellen Hosen durch das Laufen rasch trocken! Nur in den Schuhen gurgelt das Wasser noch einige Stunden.
Jiippie..wir können die Hauptstrasse sehen. Wir setzen uns hin und warten auf das nächste Auto. Weit und breit kein Auto in Sicht. Wir warten und warten. 20 Minuten vergehen. Wir sehen ein Auto kommen, ist jedoch die falsche Richtung, aber Nicky stürmt auf die Strasse und hält das Auto an. Die Tränen fliessen ihr nur so über die Wangen, als sie weiss, dass die Personen im Auto uns nach Jelandy ins nächste Hotel fahren. Es ist das Militär! Im Hotel in Jelandy angekommen, fallen wir erschöpft ins Bett.
Es ist 8 Uhr. Ein herrlich sonniger Tag. Das Sammeltaxi wartet bereits auf uns. Schnell stopfen wir unser Hab und Gut in den Rucksack und steigen ein. Wir fahren nach Kohorg. Mit dem ersten Taxi kommen wir nicht weit, ein Reifen platzt. Warten ist angesagt. Die mitfahrenden Tajikinnen verlieren dabei die Nerven nicht. Im Gegenteil! Sie fangen an zu singen, tanzen und lachen. Tajikinnen behalten ihre Ruhe und Fröhlichkeit. Eine der Frauen möchte unbedingt Nickys Haare zu einem Pamirzopf flechten! Somit sind wir gut abgelenkt und können unsere Sorgen für ein paar Stunden vergessen. Natürlich zeigen wir ihnen die Fotos von unserer Schlammschlacht und sie haben Mitleid, meinen aber, dass wir Hilfe bekommen werden.
In Khorog angekommen suchen wir Hilfe und fragen verschiedene Hilfswerke und Overland Reisende an. Leider ohne Erfolg! Schlussendlich gehen wir auf das Touristenbüro und mieten da einen grossen Toyota Landcruiser, inklusive drei Männern zum Helfen. Nach fünf Stunden Fahrt, mit mulmigem Bauch, kommen wir bei Gandalf an, der noch immer so da steht wie wir ihn verlassen haben. Kein Fenster eingeschlagen, keine Beschädigung, nichts. Freude herrscht!
Die Männer machen sich sofort ans Schaufeln. Wir trauen unseren Augen nicht. In diesen vier Tagen ist der Boden ausgetrocknet, so dass kaum mehr Schlamm vorhanden ist und wir Gandalf bereits nach 15 Minuten freibekommen ohne die Sandbleche zu benutzen. Alle jubeln!!! Gemeinsam fahren wir wieder zurück und picknicken noch im nächsten Dorf im Tal.
Khorog ist das Nadelöhr im Pamir Gebirge und so treffen wir auf unzählige Reisende, die in den Pamir fahren oder aus dem Pamir kommen.
Unsere Schlammschlacht macht schnell die Runde und die ganze Overland Community im Pamir weiss Bescheid. So machen viele andere Storys die Runde und man erzählt sich die wildesten Geschichten über Fahrradfahrer die von Hunden angefallen wurden, Fahrzeuge die, wie unseres, im Schlamm ein Bad nahmen. Erdrutsche, tiefe Flussdurchfahrten, korrupte Polizisten oder die nicht mehr endende Bürokratie. Aber es wird auch von der Herzlichkeit der Tajiken berichtet, welche einem immer und überall zum Essen einladen möchten.
Nach Tagen der Erholung machen wir uns auf den Weg nach Ishkashim, wo wir uns den afghanischen Markt vornehmen, der auf einer Insel inmitten der Grenze zwischen Tajikistan und Afghanistan liegt und jeden Samstag stattfindet. Afghanen bieten hier, in einem abgesicherten Bereich, den man nur mit Vorzeigen des Passes betreten darf, ihre Waren an. Wir fühlen uns sicher und wühlen uns durch den Markt. Die Begegnungen mit den Afghanen sind äussert freundlich und so kaufen wir einige typisch afghanische Souvenirs.
Auf dem Weg von Ishkashim nach Bulunkul treffen wir immer wieder viele Reisende, vor allem Schweizer. Wir lernen Laurance (CH) und Nimrod (Israel) kennen, die wir mit Gandi ein gutes Stück mitnehmen. Gemeinsam finden wir einen schönen Übernachtungsplatz, kochen zusammen und verbringen einen gemütlichen Abend. Sie verkriechen sich in ihr Zelt. Plötzlich kommt ein heftiger Wind auf, so dass die Nacht unangenehm wäre im Zelt. So finden sie ohne ihr Zelt Schutz unter Gandalf und können friedlich in ihren warmen Schlafsäcken schlafen. Am Morgen nehmen wir sie nochmals im Gandalf mit, bevor wir sie bei einem Pass absetzen, von wo sie zu Fuss weitermaschieren.
Auf der Fahrt sehen wir zwei Fahrradfahrer gegen die Höhenmeter anzukämpfen. Wir bleiben stehen und diskutieren mit ihnen. Es sind erneut Schweizer! Die Freude ist riesig! Clitzia und Cyril sind für vier Monate mit eigener Körperkraft unterwegs. Wir verabschieden uns und fahren weiter.
Bald finden wir ein gemütliches Übernachtungplätzli. Wir bleiben stehen. Es ist erst 13 Uhr, aber wir haben keine Lust mehr weiter zu fahren. Sind auch etwas müde. Nicky legt sich für ein Mittagschläfchen hin und Roy geniesst die fantastische Aussicht in die Berge.
Per Zufall treffen wir Clitzia und Cyril wieder, die bereits ein gutes Stück vorankamen. Sie beschliessen, mit uns zu campieren. Kaum sitzen wir auf unseren bequemen Campingstühlen und tauschen rege Reiseinformationen aus, fährt nochmals ein Overlander auf der Strasse an uns vorbei. Wir winken ihn zu uns. Es ist eine italienische Familie mit einem dreijährigen Kind, welche für zwei Monate mit dem Defender reisen. So campieren wir gemeinsam an der afghanischen Grenze.
Was gibt es wohl zu Essen? --> Spaghetti mit echtem Parmesan! Ach wie lange hatten wir schon keinen guten Käse mehr, so ist die Freude und der Genuss unbeschreiblich!
Wir machen einen Abstecher nach Bulunkul, um den Lake Yashi’Kul zu sehen, der sich in tief türkisblauer Farbe präsentiert. Die vielen Moskitos lassen uns aber nicht in Ruhe und wir beschliessen das Camp direkt am See wieder abzubrechen und fahren zurück ins Dörfchen Bulunkul, wo Roy Fisch isst und Nicky eine leckere Suppe. Per Zufall treffen wir alte Bekannte, Hans und Ingrid, sowie Peter mit Lu.
Im Dreier-Konvoi fahren wir gemeinsam von Bulunkul durch das wohl schönste Tal des Pamirgebirges. Es zeigt sich abwechslungsreich und in den verschiedensten Farben, wie in einem Bilderbuch. Die schneebedeckten Berggipfel geben dem Ganzen einen besonderen Glanz, so dass Nicky kaum aufhören kann zu fotografieren!
Auf der Strecke lernen wir ein weiteres deutsches Paar mit ihrem Fahrzeug kennen, Henriette und Jakob. Beides junge Ärzte. Sie schliessen sich uns an. Nun fahren wir im Vierer-Konvoi bis nach Murgab.
Hetty, Jakob und wir fahren von Murgab aus noch in ein Seitental und campieren gemeinsam, bevor wir auf dem Pamir Highway über den Akbaytal Pass (4655 m ü. M.) fahren.
In Murgab schlendern wir gemeinsam über den Basar und suchen frisches Gemüse und Vorräte für die nächsten Tage. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, da die Gemüsevielfalt nicht besonders
ausgeprägt ist. Mit Tomaten, Zwiebeln und kleinen Gurken eingedeckt nehmen wir den Pass in Angriff.
Die beiden 3,7 Tönner kämpfen sich tapfer über den 4655 Meter hohen Pass und wir freuen uns riesig.
Weiter geht die Fahrt zum Karakul-See (3914 m ü. M.), wo wir gemeinsam die letzten Tage in Tajikistan geniessen, bevor wir einen Tag vor ihnen über die Grenze müssen.
Wir stehen an der tajikischen Grenze auf 3700m.ü.M. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Ein Uniformierter schlendert im Zeitlupentempo auf uns zu und öffnet die rostige Barriere. Wir fahren hindurch, strecken ihm soeben die Pässe und alle Registrationszettel entgegen, welche wir während unseren vier Wochen Tajikistan fleissig sammelten. Grimmig schaut er uns an und behauptet, dass irgendein Zettel von Nickys Registrierung fehle. Ohne diesen könne sie nicht ausreisen. Sie müsse zurück nach Murgab und diesen besorgen. Roy könne ohne weiteres nach Kirgistan einreisen, aber ohne Miss Nicky! Haha... ist das ein „Witzbold“, es sind ja nur gerade mal ca. 400 Kilometer und es stehen zwei Pässe von 4655 Meter Höhe dazwischen. Da soll Nicky alleine zurück, ohne Auto?
Roy bleibt ganz cool, während die Stimmung von Nicky weit unter das Normallevel sinkt und sich im Auto verkriecht.
Nach einer längeren Diskussion kann sich der Zollbeamte und Roy einigen, dass das fehlende Papier 10 Dollar wert ist. Nicky ist erleichtert und die Fahrt geht weiter.