Nepal II

14.04.2013 - 19.05.2013

Overland Gang auf dem Camping in Pame (near Pokhara)
Overland Gang auf dem Camping in Pame (near Pokhara)

Bereits vor Monaten haben wir uns entschieden im Frühling für einige Wochen in die Schweiz zu reisen um uns vom Reisealltag zu erholen, sowie unsere Familie und Freunde zu besuchen. Der Plan wurde umgesetzt :)

 

Die Zeit ist intensiv, kurzweilig und unbeschreiblich schön. Speziell nach der Zeit in Indien kommt uns die Schweiz vor wie das Paradies auf Erden. Wir schlagen uns die Bäuche voll mit gutem Schweizer Brot, Gipfeli, Käse-Raclette, Bratwurst mit Tommy Senf, Rösti, Rotwein, Kalbsbraten, Kartoffelgratin ,Mostbröckli, Salami, Rivella, Aromat und Allem was wir so vermisst haben auf der Reise. Jetzt mit 4 Kilos mehr auf den Rippen und Nicky‘s auch mit immer grösser werdendem Bauch sind wir zurück in Nepal „back on the road“.

Komplette Nepal Route
Komplette Nepal Route

Myanmar oder Verschiffen?

In Pame, auf dem einzigen Overlandcamping in Nepal, erwarten uns schon unsere Freunde. Die Schweden Familie – Milan & Pia mit Kinder – die Franzosen - Olivia und Olivier, die Schweizer Familie – Werner & Silvana mit Michi, die Tschechen – Jan und Lenka sowie 4 neue Gesichter aus Spanien und einer Französischen Familie. Alle hegen den gleichen Plan, nämlich durch den Myanmar nach Thailand zu fahren.

Zurzeit (Stand: Mai 2013) ist es nicht möglich den Myanmar mit einem Fahrzeug ohne Bewilligung und ohne Führer zu durchqueren. Schon seit Monaten wird in der Gruppe heiss diskutiert, Anfragen gemacht, geprüft und gerechnet. Auch wir waren nicht untätig und holten von einer Agentur eine Offerte ein für eine organisierte Reise durch den Myanmar. Total USD 15‘000.- für fünf Fahrzeuge. Es gibt Gerüchte, dass Reisegruppen in der Vergangenheit ohne Führer und ohne Permit den Myanmar durchquerten?!
Die Mehrheit der Gruppe hat sich entschieden in den nächsten Wochen es zu versuchen ohne Bewilligung in den Myanmar einzureisen, lediglich mit einem Touristenvisum. Wegen der Schwangerschaft ist uns dies zu riskant. Für uns kommt nun Plan B zum Zug, nämlich unseren Gandalf von Kolkata aus nach Malaysia zu verschiffen. Schade, denn wir wären sehr gerne dabei gewesen mit einer organisierten bewilligten Gruppe den Myanmar zu bereisen. Wir sind gespannt ob es unseren Freunden gelingt – Update folgt.

Zwischenzeitlich erhalten wir die angeforderte Offerte für die Verschiffung unseres Fahrzeuges in einem 20“ Container von Kolkata nach Kuala Lumpur. Es wird uns eine Stange Geld kosten aber wir möchten irgendwie weiter –Südostasien wartet!

Wiedersehen mit Dino und Fabia

Unsere Schweizer Freunde Dino und Fabia (www.Overlander.ch) sind heute in Pame auf dem Campingplatz mit ihrer guten alten Morla angekommen. Die Freude ist riesig, denn genau vor acht Monaten durchquerten wir gemeinsam die Steppen und Wüsten der Mongolei. Sie sind danach die Ost-Route von der Mongolei durch China nach Laos gefahren. Ganz Südostasien inklusive Indien bereisten sie in der Zwischenzeit. Bei einem leckeren Raclette-Essen tauschen wir in uns aus über die Erlebnisse der letzten Monate.
Die Tage auf dem Overlandcamping sind gezählt, unser Nepal-Visa läuft in wenigen Tagen ab und so trennen sich unsere Wege bereits nach vier wundervollen Tagen wieder. Dino und Fabia werden in wenigen Wochen über Tibet nach Kyrgistan fahren und den Nachhauseweg unter die Räder nehmen. Wir wünschen ihnen viel Glück und Erfolg – Safe Drive.

Ronaldo im Chitwan National Park

Abendstimmung in unserem Nachtcamp in Sauraha
Abendstimmung in unserem Nachtcamp in Sauraha

Der Chitwan-Nationalpark wurde 1973 als erster Nationalpark des Landes unter dem Namen Royal Chitwan National Park gegründet. Er nimmt eine Fläche von 932 km² ein und liegt im Terai, den südlichen Vorbergen des Himalayas. Die südliche Grenze des Nationalparks ist zugleich die Landesgrenze zu Indien. Im Osten schließt sich das Parsa Wildlife Reserve an. Im Norden bildet der Fluss Rapti und im Westen der Fluss Kali Gandaki (auch Narayani genannt) eine natürliche Begrenzung zu besiedelten Gebieten.

 

Auf dem Picknick Platz von Sauraha (Dorf am Rande des Nationalparks) stellen wir unseren Gandalf direkt an den Fluss, nur 2 Gehminuten entfernt von der Elefantenzucht-Station. Es ist extrem heiss und feucht, mögen uns daher kaum bewegen. Wir hängen tief in unseren Camping Stühlen und versuchen zu relaxen trotz grosser Hitze. Ab 16:00 Uhr ist wieder Programm angesagt, denn die Elefanten aus der Zuchtstation sind wieder zurück aus dem Jungel und so machen wir uns auf den Weg um uns die Dickhäuter anzuschauen. Eine Elefantenkuh hat kürzlich ein Junges bekommen und ein anderes Weibchen ist gerade trächtig im 24. Monat. Sie liegt bereits in den „Wehen“. Nicky hofft natürlich, dass sie die Geburt live erleben kann. Jedoch kann dies noch Stunden andauern. Der Wärter meint, dass es in der Nacht das Licht der Welt erblickt.


Die Elefantenbullen welche frei und wild im Jungel leben, haben freien Zugang zum Gelände wo sie die Weibchen decken wenn sie bereit sind. Der Lokalmatador „Ronaldo“ wurde so getauft weil er sehr zielsicher ist und jedes Jahr erfolgreich neue Elefanten Babys produziert. Leider hat Ronaldo aber auch sechs Menschenleben auf dem Gewissen. Vor Jahren hat er im Dorf Sauraha sein Unwesen getrieben und in seinem Wahn - Häuser, Felder und Menschenleben zerstört. Nach all den Geschichten die wir hören ist es uns etwas mulmig im freien Gelände zu campieren. Wir verlassen uns aber auf unser Bauchgefühl und übernachten trotzdem am Fluss. Wir reden uns ein…Ronaldo hat gerade Ferien.


Am nächsten Morgen heisst es für uns früh aufstehen und ready machen für den „Jungel-Walk“. Mit unseren zwei gebuchten „Wildlife Guides“ fahren wir mit einem Kanu eine Stunde Flussabwärts bis wir an einer seichten Stelle aussteigen und zu Fuss weitergehen. Die Führer geben uns noch kurz Instruktionen wie wir uns Verhalten sollen bei Angriff von wilden Tieren. Bei Tiger langsam und ohne Hast zurückziehen. Bei Bären alle zusammen stehen und mit den Stöcken wild fuchteln und laut brüllen. Bei Rinos schnellstmöglich auf den nächsten Baum klettern. Bei Elefanten gibt es keinen Fluchtausweg??!! Super!! Nein….Ronaldo hat ja gerade Ferien!! J Wir wundern uns warum die Führer nur einen Bambusstock mit sich rumtragen anstatt einem Schiesseisen? Die Ausbeute der Begegnungen war aber auch nicht besonders gross. Ein badendes Rino im Fluss entdecken wir trotzdem noch, unter anderem Dutzende von Hirschen und Rehe und viele verschiedene Vogelarten und Käfer. Völlig durchgeschwitzt aber gut gelaunt erreichen wir nach vier Stunden unser Camp. Vielen Dank für diese wunderschöne Jungel Tour.


Auf Wiedersehen Nepal, ein wunderbares Land das uns nur positiv in Erinnerung bleibt.

 

NEPAL : Never Ending Peace And Love