Mongolei

13.8. - 11.9.2012

Der Grenzübergang verlief relativ problemlos auch wenn etwas zäh. Am letzten Posten knöpft man uns noch USD 60.- für Steuern ab. Zusätzlich lösen wir die obligatorische Haftpflichtversicherung für unser Fahrzeug. Juhuuu endlich sind wir in der Mongolei, unser erstes grosses Etappenziel haben wir erreicht. Freude herrscht!! :)

 

Am ersten Tag fahren wir nach Oelgi, die etwas grössere Stadt im Westen, wo wir unsere Vorräte auffüllen und tanken. Hier treffen wir unsere Freunde Dino und Fabia aus der Schweiz, wie verabredet, um gemeinsam die Mongolei zu bereisen. Sie haben das gleiche Fahrzeug und so ergänzen wir uns wunderbar. Nach einer ersten Lagebesprechung einigen wir uns einen lokalen Guide beizuziehen, um unsere Mongolei Route zu bestimmen. Ziemlich schnell stellt sich für uns heraus, dass wir die Südroute nehmen weil der Norden wegen den hohen Niederschlägen in diesem Jahr stark aufgeweicht und extrem schlammig ist. Steckenbleiben und Festfahren sei hier an der Tagesordnung. Der Guide erklärt uns, dass der Norden schöner ist aber im Süden ist ja noch die Gobi Wüste, welche auch sehenswert ist. Juhuuu wir fahren also in die Gobi!!!!!

 

Wir halten uns mehr oder weniger an einen Track, den wir von einem deutschen Paar bekommen haben. Der Track führt uns durch Täler und enge Schluchten, wo wir bis zu 40 mal einen Fluss durchqueren, der an einigen Stellen bis zu einem Meter tief ist. Die Landschaft verändert sich je weiter wir in den Süden fahren von saftig grünen Hügel- in steinig karge Steppenlandschaften.

 

Die Pisten, wenn man diese so bezeichnen darf, sind eigentlich nur Spuren welche sich nicht selten in Nichts auflösen. So fahren wir in ausgetrockneten Flussbetten, suchen unseren Weg durch schroffe Berglandschaften und sandige Steppen. Immer wieder fragen wir Mongolen nach dem Weg. Sie zeigen uns jeweils in die Himmelsrichtung wo die nächste Ortschaft liegt. Wie man da hinkommt mit einem 4 Tonnen Gefährt ist ihnen selten bekannt. Mit ihren wendigen, leichten chinesischen Motorrädern kommen diese überall durch. Wir folgen einem Mongolen auf seinem Motorrad und landen auf einer schier unüberwindbaren einspurigen Bergstrasse mit extremen Schräglagen, dass es uns schlecht wird. Umkehren ist zwecklos, so fahren wir weiter, kommen nach drei Stunden in eine flachere Ebene, wo uns der Zweiradfahrer mit Handzeichen in südwestliche Himmelsrichtung in die weite Wüste entlässt.

 

Extreme Hitze, Staub, Schlaglöcher, Wasserdurchfahrten und Waschbrett-Pisten setzen unseren Fahrzeugen stark zu. Am Abend liegen Dino und Roy jeweils unter dem Fahrzeug und prüfen Schrauben, lose Kabel und Bremsen.

 

Bei dieser Gelegenheit möchten wir erwähnen, dass wir von KONI Deutschland einen Satz HEAVY TRACK RAID Stossdämpfer zur Verfügung gestellt bekommen haben, um diese auf unserer Reise zu testen. Wir sind überaus zufrieden und dürfen sagen, dass die RAID-Dämpfer den Test bravourös bestanden haben. Herzlichen Dank an dieser Stelle für das grosszügige Sponsoring. Details zur Ausrüstung

 

In der Stadt Altai verdienen die Autowerkstätten gutes Geld. Nicht wenige Fahrzeuge der Mongol Ralley (Charity Rally London-Mongolei) werden hier auf halber Strecke repariert, um den Rest bis nach Ulaanbaatar meistern zu können. Für einen guten Zweck sollen dann die Fahrzeuge dort versteigert werden. Viele Fahrzeuge der Mongol Ralley erreichen ihr Ziel schrottreif oder schaffen es überhaupt nicht. Wir machen uns Gedanken über den Sinn der Sache!

 

In der Gobi Wüste bei Khongor besuchen wir die Monsterdünen, welche über 200 Meter hoch sind. Der Dünengürtel ist nur wenige Kilometer breit und etwas über 100 Kilometer lang. Wir wühlen unsere Fahrzeuge durch den tiefen weichen Sand bis es nicht mehr weiter geht. Zu Fuss kämpfen wir uns eine Stunde weiter bis wir auf dem Dünenkamm ankommen, um dann eine weitere Stunde auf dem Kamm zu marschieren bis wir den höchsten Punkt erreichen. Endlich…um die Mittagszeit, bei 40°, sind wir oben….die Aussicht ist sensationell!!!

 

Die Mongolen leben hauptsächlich von der Tierzucht mit Yaks, Pferden, Schafen und Ziegen, von denen sie Milch, Butter, Käse und Fleisch erwirtschaften. Leider geben viele Mongolen ihr Nomadenleben auf und ziehen nach Ulaanbaatar, wo sie auf ein besseres Leben hoffen. Durch die hohe Arbeitslosigkeit und Wohnungsknappheit suchen viele ihr Glück mit der Vodkaflasche und landen im Elend. Vodkaleichen und torkelnde Gestalten schon vor der Mittagszeit gehören hier zum Stadtbild, an das man sich leider schnell gewöhnt.

 

In Ulaanbaatar angekommen erholen wir uns eine Woche im wunderschönen OASIS Guesthouse und beschaffen uns die Visas für Russland. Desweiteren besuchen wir die Kindertagesstätte von Bayasgalant und verbringen einen wunderschönen Tag. Der Bericht über den Besuch könnt ihr hier nachlesen.

Westmongolei
Westmongolei
Westmongolei
Westmongolei
Teer in der Mongolei? Welch ein Wunder!! Auch wenn nur gerade mal 20km!!:-)
Teer in der Mongolei? Welch ein Wunder!! Auch wenn nur gerade mal 20km!!:-)
Sandsturm am Abend bei Sonnenuntergang!!
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Welches ist denn die richtige Strasse?
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Wüste Gobi
Wüste Gobi
Was soll man da noch dazu schreiben?!! :-)