Südafrika

5.11.2014 - 6.12.2014

Table Mountain, Cape Town
Table Mountain, Cape Town

Krank in Kapstadt

Kapstadt ist wohl eine der schönsten Städte, die wir je besucht haben. Die magische Stadt ist eingebettet zwischen dem Tafelberg mit seiner markanten, plateauförmigen Oberfläche und dem atlantischen Ozean. Wir freuen uns diesen Ort zu erforschen und es bleibt uns sogar genügend Zeit – da der Container mit unserem Gandalf zwei Wochen Verspätung hat.

Bevor wir uns aber dem Sightseeing widmen, müssen wir unsere Kranheiten dringend auskurieren. Die Vermieter unserer Stadtwohnung können es kaum verstehen, dass wir die Wohnung nur verlassen, um kurze Einkäufe zu tätigen, einen Arzt aufsuchen oder Medikamente besorgen. Nicky erholt sich von ihrer Grippe, Kevin hat das erste Mal eine leichte Erkältung und ich kämpfe mit einer Sinusitis in Kombination mit einer Mittelohrentzündung begleitet von Durchfall, Husten und Halsschmerzen. Nach einer zweiwöchigen Rosskur mit Antibiotika, Cortison und Schmerzmittel haben wir das Gröbste überstanden und wir unternehmen die ersten kleineren Ausflüge mit unserem Mietfahrzeug.
Die Table Mountain, Bo Kaap, Waterfront, Town Ship und Long Street sind nur einige der vielen Highlights die wir anschauen.
Die Lohnkosten in Südafrika sind so tief, dass sich praktisch jeder bessere Haushalt, eine bis mehrere Angestellte leisten kann für die nötigen Haushaltarbeiten. So haben auch wir in unserer Wohnung zwei Frauen, die sich um unseren Haushalt kümmern.

 

Wein schlürfen in Stellenbosch

 

Nach zwei Wochen verabschieden wir uns von Kapstadt, um in das nahegelegene Stellenbosch zu fahren, wo wir bei African Overlanders auf seinem Camp Spot ein Zimmer gebucht haben. Duncan Johnson der Besitzer von African Overlanders organisiert die Papiergeschichte und den Import für unser Fahrzeug. So stürmen wir täglich und fragen Duncan, ob er Neuigkeiten über den Verbleib des Schiffes hat. 

Stellenbosch ist bekannt für seine Weingüter. Wir schlendern von einem Weingut zum nächsten und testen die sensationellen Weine - unsere tägliche Beschäftigung für die langweiligen Tage des Wartens. Eines der Weingüter bietet sogar ein eigenes Game Reserve, wo wir unsere erste kleine Safari unternehmen. Wir staunen nicht schlecht ab den ersten Zebras, Giraffen, Kudus, Springböcke und Adler. Kevin hat besonders Spass an den verschieden Tieren die wir innert zwei Stunden zu Gesicht bekommen. 

Nebst verschiedenen Tagesaktivitäten brüten wir allabendlich über unseren Afrika Karten und versuchen uns in der Routenplanung. Keine einfache Angelegenheit wie wir feststellen müssen.

Malaria, Gelbfieber usw.

Ungefähr 3 bis 4 Monate werden wir uns in malariaverseuchten Gebieten aufhalten. Wir durchstöbern seit Monaten verschiedene Reiseforen und holen uns Fachinformationen bei unserem Tropenarzt in der Schweiz und bei verschiedenen Tropenärzten im Ausland. In Kapstadt haben wir heute einen Termin in der Travel Clinic. Kevin wird gegen Gelbfieber geimpft, da dies einreisepflichtig ist für diverse Afrikanische Länder. Unter anderem wollen wir hier in der Travel Clinic auch die Malaria Prophylaxe beziehen. 

Es gibt für Afrika drei verschiedene Malaria Prophylaxen. Malerone, Lariam und das Doxycycline. 

Malerone wird täglich eigenommen und ist über einen kurzen Zeitraum (3-4 Wochen) sehr gut geeignet, da es in der Regel gut vertragen wird. Malerone ist sehr teuer, 12 Tabletten kosten CHF 50.-. 

Lariam kann über einen längeren Zeitraum wöchentlich eingenommen werden. Leider können bei diesem Medikament bei Erwachsenen starke Nebenwirkungen auftreten. Stimmungsschwankungen und Alpträume sind keine Seltenheit. Lariam wird von Kindern in der Regel aber sehr gut vertragen.

Doxycycline ist eigentlich ein Antibiotika, welches als Malaria Prophylaxe über mehrere Monate täglich eingenommen werden kann. Nebenwirkungen, wie leichte Übelkeit und Durchfall treten selten auf. Es ist das Preiswerteste der drei Malaria Prophylaxen. 90 Tabletten kosten nur CHF 30.-.

Nicky hat sich für Doxycycline entschieden. Somit werden wir sehen wie sie dieses verträgt. Die Prophylaxe selbst gibt einen 95% Schutz. Die restlichen 5% müssen wir durch Tragen von langer, hellen Bekleidung und einsprühen mit Mückenschutz abdecken. Kevin bekommt das Lariam und ich werde bis auf weiteres auf die Prophylaxe verzichten. Bei Fieber werde ich einen mitgeführten Malaria Schnelltest machen und wenn nötig Coartem 20/120 einnehmen. Das Coartem wird bei positivem Malariabefund eingenommen und kann den Kranheitsverlauf stabilisieren oder sogar heilen. Wichtig ist aber sobald als möglich einen Arzt aufzusuchen. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr. Wir sind keine Ärzte und geben hier nur Informationen weiter die wir selbst recherchiert haben.

Besser spät als nie…


Endlich ist er da - unser Gandalf - 10 Wochen Lieferzeit von Brisbane bis nach Kapstadt. Die Entladung und Verzollung zusammen mit unserem Agenten (African Overlanders) geschieht innert Stundenfrist. Eine Registrierung, Quarantäne, Fahrzeuginspektion oder Fahrzeug Versicherung, wie wir es kennen aus Australien, ist in Afrika zum Glück kein Thema und so ist unser Gandalf noch am selben Tag back on the road…Yessss. 

Gandalf bepacken wir in zwei Tagen mit unserem Equipment. Neu dazugekommen sind ein Baby-Stuhl, ein Baby Trekking Carrier und einige neue Spielsachen, Kleider und Schuhe für Kevin. Die Diesel- und Wassertanks werden gefüllt, unsere Ess-Vorräte und der Weinkeller werden noch einmal gefüllt und endlich geht’s los…wir können es kaum erwarten. Afrika wir kommen!!

Gardenroute bis Cederberge

 

Entlang der Küste fahren wir runter in den Süden, schauen uns erst die Surfstrände an und die Pinguine. Dann geht’s auf die touristische Gardenroute die an der Südküste von Kapstadt bis nach Port Elizabeth führt. Den Ursprung der Namensgebung findet man in der Geschichte, als die ersten Europäer die so herrlich fruchtbar und mit deftigen Farben gesäumte Route befuhren und sie als Garten empfanden. Zwei Tage auf der touristischen Gardenroute reichen uns aber völlig aus und wir verlassen die Süd-Küste auf halber Strecke mit der Hoffnung auf etwas mehr Abenteuer. 200 Kilometer nördlich von Kapstadt finden wir das Abenteuer, in der Cederberge Wilderness Area - wo wir drei wundervolle Tage in den atemberaubenden Felslandschaften verbringen. 

 

Goodbye Südafrika