Malaysia

08.06. – 12.07.2013

Nach Singapore erholen wir uns am Strand auf Pulau Tiamon
Nach Singapore erholen wir uns am Strand auf Pulau Tiamon

Erstes Ziel ist Pulau Tiamon eine kleine Insel im Südosten von Malaysia, welche wir von Singapur aus per Bus und Schiff innert Tagesfrist erreichen. Im Swiss Cottage machen wir es uns für die nächsten vier Tage gemütlich. Leider werden wir beide krank und verkriechen uns die meiste Zeit im klimatisierten Bungalow. Nur ab und zu werfen wir einen Blick raus um etwas frische Luft zu schnappen oder unseren Magen zu füllen. Tioman ist bekannt für seine einzigartige Korallenriffe und Unterwasserwelt. So sieht man auch Tauchschulen an jeder Ecke, die Halb- und Ganztagestouren anbieten. Wegen unserem Gesundheitszustand lassen wir dies aber vorerst bleiben. Etwas Schnorcheln vor unserem Strand lassen wir uns aber dennoch nicht entgehen. Traumhaft!!!

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur
Kuala Lumpur

Per Flugzeug geht es weiter, direkt nach Kuala Lumpur, wo wir Gandalf, unser Fahrzeug, am 12. Juni in Port Klang (Zielhafen) übernehmen sollen. Bis dato wurde uns leider nicht mittgeteilt, ob das Schiff pünktlich ankommt oder allenfalls Verspätung hat. Am Abend dann, in Kuala Lumpur, erreicht uns eine E-Mail von Care Container Lines mit der Nachricht, dass das Schiff mindestens sieben Tage Verspätung hat. Super, und das wissen die erst seit heute? Na dann halt, warten ist angesagt.

Schon früh genug haben wir uns bei Couchsurfing ein Sofa bei einem Host reserviert, welcher sehr zentral in KL gelegen ist. Vincent, ein gebildeter lediger junger Mann mit Wurzeln in China und Borneo arbeitet bei General Electric und spricht sehr gut Englisch. Vielen herzlichen Dank Vincent für das Gästezimmer welches er uns gratis für eine Woche überlässt. Von Vincents Heim aus organisieren wir täglich kürzere Ausflüge und erledigen dabei auch das Thailand Visum, das für maximal 2 Monate ausgestellt wird, mit der Option um einen Monat zu verlängern. Obschon wir ja in Thailand unseren Sohn zur Welt bringen möchten gibt uns die Botschaft kein längeres Visum. Wir sollen das dann in Thailand mit dem Immigration Amt klären heisst es schnippisch.

 

Kuala Lumpur präsentiert sich uns als top moderne Business Stadt. Das Mid Valley, eines der grössten Shopping Center in Kuala Lumpur wird unser zweites Zuhause für eine Woche. Hier Essen wir, gehen ins Kino oder lassen uns massieren oder kaufen auch schon das Eine oder Andere Equipment für unser Baby ein. Wegen der Hitze ist es draussen kaum auszuhalten. Die ganze Stadt scheint ihre Aktivitäten in Shopping Centers abzuhalten. Vom Büro ins Fitnesscenter, Essen, Kino und Einkaufen und dann zum Schlafen wieder in den Hasenstall, welcher sich ja in den Hochhäuser rundherum befindet. Für uns ist das asiatische Grossstadtleben kaum vorstellbar….aber den Menschen hier scheint es zu gefallen ?!

Gandalfs Ankunft in Kuala Lumpur (Port Klang)

endlich Gandi ist wieder bei uns!! :-)
endlich Gandi ist wieder bei uns!! :-)

Am 18. Juni ist es endlich soweit, die erlösende Nachricht kommt. Unser Container ist angekommen und morgen können wir Gandalf abholen. Es scheint alles geregelt zu sein, ausser 100 Dollar zusätzliche Kosten, die wir zu entrichten haben für einen Express Dokumenten Versand von Kuala Lumpur nach Port Klang. Zähneknirschend zahlen wir dem Agenten den Hunderter und bekommen aber wirklich alle Dokus inklusive Carnet de Passage und die KfZ Versicherung in die Hände gedrückt. Unser Fahrzeug sei schon verzollt und der Container müsse auch nicht mehr geprüft werden. Wow, das ging aber schnell!!! Ueberglücklich fahren wir mit unserem Gandalf aus dem Hafengelände.

Fazit der Verschiffung:
Die Jungs von Care Container Lines haben im Grossen und Ganzen einen guten Eindruck hinterlassen und einen guten Job gemacht. In Indien war die Verzollung und Verladung sehr chaotisch, wofür die Transport Firma aber nichts kann. Es war vielmehr der indische Zoll und die korrupten und faulen Beamten, welche alles vermasselt und uns ständige neue Steine in den Weg gelegt haben.
Durch ein Missverständnis war die Kommunikation mit Care Container Lines anfangs etwas schwierig. Wir wollten die totale Transparenz und überall dabei sein und alles selber kontrollieren. Sie wollten uns ein fixfertiges „transport package“ verkaufen und, dass wir ihnen den Auto-Schlüssel einfach überlassen. Durch unser mangelndes Vertrauen waren wir aber nicht in der Lage dazu.

Aus einer verlässlichen Quelle (Schweizer Overlander) habe ich gehört, dass er das „fixfertig transport package“gekauft hat. Im Zielhafen hat er sein Fahrzeug und Schlüssel auf einem Parkplatz wieder übernommen und war sehr zufrieden mit dem Rundum-Paket.

 

Kolkata (Calcutta) Office (Head Office)
Care Container Lines
DIAMOND CHAMBERS
4 CHOWRINGEE LANE,
BLOCK III - IV, 6th FLOOR,ROOM NO 6D,
KOLKATA 700 016, 
WESTBENGAL, INDIA
PH : 033 3256 6812
Fax : 91 33 2231 9249
Mbl : 91 9330655551,9330655550
Mail: poolak@carecontainerlines.net
Ptc: Mr Poolak Saha (Branch Manager)

Cameron Highlands

Gandalf in den Teeplantagen
Gandalf in den Teeplantagen

Unser erstes Ziel sind die Cameron Highlands, 200 km entfernt von KL. Wir brauchen dringend Abkühlung und die bekommen wir auch…kaum zu glauben, wie kühl es hier oben auf 2000 Meter ist. Die Cameron Highlands liegen im malaysischen Sultanat Pahang, östlich der Stadt Ipoh und bilden einen eigenen Verwaltungsdistrikt mit der Hauptstadt Tanah Rata. Benannt wurden das Gebiet nach William Cameron, einem Landvermesser der britischen Kolonialregierung, der sie 1885 bei einer Kartografierungsexpedition entdeckte.

Ipoh – 4x4 Workshop

Ipoh Team
Ipoh Team

Beim Hochfahren nach CH (Cameron Highlands) bemerken wir Fahrzeug-Vibrationen, die seit dem Losfahren in Kuala Lumpur immer schlimmer werden. Speziell bei höheren Drehzahlen macht sich dies spürbar bemerkbar. Ueber Facebook sind wir schon seit Tagen im Kontakt mit dem 4x4 Club Kuala Lumpur. Als ein 4x4 aktiv Mitglied von unserem Motorenproblem hört, bietet er uns sofort Hilfe an. Im nahegelegenen Ipoh dürfen wir unser Fahrzeug in seinem 4x4 Workshop gratis prüfen lassen. Kit und Eddie die Besitzer der Garage bauen die alte Motorenlagerung aus und tauschen diese gratis gegen eine Neue aus. Wieder einmal mehr sind wir sprachlos wie hilfsbereit die Menschen sind. Natürlich ist die Public Relation für ihre dargebotene Hilfe auch schnell übers Facebook verbreitet und schon bald steht halb Ipoh in ihrem neu eröffneten Laden und möchte uns die Hand schütteln. Ihr Marketing funktioniert für Sie wie aber auch für uns….eine win-win Situation wie aus dem Lehrbuch. Nachdem unser Fahrzeug wieder fit ist werden wir noch beim Chinesen eingeladen zum Shrimps Essen. Vielen Herzlichen Dank an Kit und Eddie von Ipoh 4x4 & Outdoor Center für ihr grosszügiges Entgegenkommen. Weitere vier Tage dürfen wir bei Eddie in seinem Haus übernachten, um einiges zu erledigen bevor es weiter geht.

Eingeborene

Junge aus dem Dorf
Junge aus dem Dorf

Gemeinsam mit dem 4x4 Club von Ipoh unternehmen wir eine Offroad Tour in den Regenwald, um ein Reservat der Eingeborenen von Malaysia zu besuchen.


Sie nennen ihn "Orang Asli", wörtlich den "eingeborenen Menschen". Er hat häufig negroide Gesichtszüge, braunes gekraustes Haar und einen dunklen Teint. Man begegnet ihm nicht in den Städten Malaysias, selbst auf dem Lande kann man ihn kaum antreffen. Seine Heimat ist vielmehr der Regenwald. Dort lebt er seit Jahren in eigens für ihn geschaffenen Reservaten. Wer ihn besuchen will, bedarf einer offiziellen Bewilligung. Denn die Regierung wacht darüber, dass kein Unbefugter sich diesen Eingeborenenreservaten nähert.

 

Die Regierung unterstützt die Lebensweise der Eingeborenen und baut Häuser, Schulen oder kleine Spitäler. Jedes noch so kleine Dorf bekommt von der Regierung einen oder mehrere Toyota Hilux zur Verfügung gestellt, um Kinder in die umliegenden Schulen zu fahren oder Kranke in Spitäler zu transportieren. Handkehrum arbeiten viele der Eingeborenen in den Palmölplantagen der Regierung für einen Hungerlohn.


Heutzutage leben nur noch etwa 65'000 Orang Asli in ganz Malaysia. Diese unterteilen sich zudem in mehrere Volksgruppen. Die beiden wichtigsten Stämme sind die 40'000 Senoi und die Negritos, die älteste Bevölkerungsgruppe, die überwiegend in Malaysias nördlichen Regenwaldzonen lebt. Die traditionelle Wohnform der Ureinwohner ist das auf Pfählen errichtete Langhaus, in welchem bis zu fünfzig Familien unter einem Dach leben.

Pulau Perhentian

Pulau Perhentian
Pulau Perhentian

Von Ipoh aus organisieren wir unseren Aufenthalt auf den Perhentian’s. Eine Insel im Nordosten von Malaysia, welche wir von Ipoh aus innert 2 Tagen gut erreichen. Die Insel ist so gut besucht, dass alle Hotels in der Hauptsaison so gut wie ausgebucht sind. Wir haben Glück und reservieren das letzte Bungalow an der Mira Beach für zwei Nächte. Alle anderen Resorts und Hotels geben keine Antwort oder sind bereits ausgebucht bis Ende August. In Kuala Besut parkieren wir Gandalf auf einem bewachten Parkplatz für umgerechnet 2 USD pro Tag. Per Speed Boat fahren wir in 40 Minuten direkt an die Mira Beach, wo man uns herzlich mit einem Welcome Drink empfängt. Traumhafte mit Kokos Palmen gesäumte weisse Strände und türkisblaues Wasser rauben uns die Sinne im wahrsten Sinne des Wortes. Die Seele baumeln zu lassen fällt uns hier nicht schwer und wir geniessen es in vollen Zügen.

Viele Backpackers stranden in Perhentian ohne Hotel Buchung und müssen die Insel am gleichen Tag frustriert wieder verlassen weil sie keine Unterkunft finden. So soll es uns nicht ergehen und deshalb kurven wir um die ganze Insel, um eine weitere Bleibe zu finden. An der Long Beach werden wir fündig und reservieren für weitere 6 Tage ein Bungalow im Lemon Gras Guesthouse direkt am Strand.

Zusammen mit einem österreicher Pärchen buchen wir bei unserem Guesthouse einen „full day snorkeling trip“. Ziel sind die Buchten auf der Nachbarsinsel Besar wo wir Korallen, Schildkröten, Haie und verschiede Fische zu Gesicht bekommen sollten. Das Wasser ist glasklar und die Bedingungen zum Schnorcheln sind einfach traumhaft, wären da nicht Hundert andere Schnorchler. Die Stimmung ist hektisch im Wasser und wir fühlen uns fast etwas abgefertigt. Am Mittag ein kurzer Stopp und weiteres Schnorcheln. Die Korallenriffe leiden arg unter dem Massen Snorkling und wir können uns gut vorstellen dass die wunderschöne und einmalige Unterwasserwelt innert weniger Jahren verschwindet und sich die Besucherzahlen natürlich regulieren werden.

Penang – George Town

Weitere sechs Tage auf der Traum Insel vergehen wie im Flug und wir freuen uns jetzt nach der Erholung-Pur auf unseren bevorstehenden Road Trip nach Thailand. Auf dem Weg in den Westen wo der Grenzübertritt sicherer sein sollte fahren wir kurzentschlossen auf die Insel Penang. Auf der längsten Brücke Malaysias (13.5 km) fahren wir vom Festland hinüber nach George Town, der Hauptstadt von Penang, in der über 400.000 Einwohner leben. Sie liegt im Nordosten der Insel.

Die Insel Penang liegt vor der Westküste der malaiischen Halbinsel und hat an der West- und Ostküste größere Schwemmlandebenen, nur im Norden blieb der tropische Regenwald erhalten. Sie ist überwiegend von chinesisch stämmigen Malaysiern, aber auch von Malaien und Malaysiern indischer Herkunft bewohnt.

Zwei Tage besichtigen wir George Town und gönnen uns wieder mal ein Guesthouse zum Duschen und Kleider waschen. Die Stadt wird von vielen westlichen Touristen aus Thailand besucht um ihre Thai-Visa wieder aufzufrischen. Glücklicherweise haben wir unseren Visa Run bereits in Kuala Lumpur gemacht und dürfen einfach relaxen.

Im Norden von Penang in Batu Feringgi fahren wir Gandalf auf einen wunderschönen Stellplatz. Für 10 Ringgit (Umgerechnet CHF 2.80) pro Nacht lässt man uns hier direkt am Palmenstrand parkieren. Duschen und Toiletten sind auch vorhanden und dürfen genutzt werden. Danke an Dino und Fabia (www.overlander.ch) für den heissen Tip.

Bei Ankunft in Batu Feringgi treffen wir auf Wolfi und Verena, die mit ihrem LKW schon seit 2.5 Jahren auf Weltreise sind (www.gritsch.at.tt). Die Österreicher, mit ihrem Hund Apollo, oder eher Kalb, haben wir in Agonda kennenglerent und mit ihnen zusammen Weihnachten gefeiert. Sie sind im letzten Februar mit einer grossen Gruppe durch Myanmar gefahren und berichten uns was sie erlebt haben.

Grenzübergang Malaysia – Thailand

Von Penang fahren wir am Mittag los und sind bereits um 16:30 Uhr an der Grenze. Anfangs dachten wir irgendwo vor der Grenze zu übernachten und wie gewohnt erst am nächsten Morgen über die Grenze zu rollen. Ach was, heute versuchen wir es am Abend und es läuft anfangs wie geschmiert. Auf der malaysischen Seite stempelt man uns die Pässe ab und winkt uns durch. Bei Anfrage wo das Carnet denn gestempelt wird heisst es, dass wir das da vorne irgendwo machen können. „wo denn genau da vorne bitte?“ Klare Handzeichen in Fahrtrichtung werden uns erneut von der Zöllnerin nervös gedeutet. Na dann, wir fahren los und folgen ihrer Anweisung ohne Wiederstand. Nach einigen Hundert Meter stehen wir wieder vor einer Schranke und es heisst „Sawadi Kap“. Ohjee das ist ja bereits die Thai-Grenze!!! Die haben uns verarscht….ich fasse es nicht. Wir kehren um und fahren wieder an den Malaysischen Zoll. Das gleiche Spiel von vorne….die Zöllnerin sagt uns wieder „da vorne müsst ihr hin.“ Da vorne ist aber nichts, wie sie selber sehen kann?? Nun gut, ich wende mich an einen Zöllner, der etwas mehr Abzeichen an seinem Jackett hat und hoffe auf vernünftige Antwort. Er zeigt auf das Zollhäuschen wo die Zöllnerin drin sitzt. Okay nun wird es mir langsam zu bunt und ich frage weitere Beamte. Jeder zeigt irgendwie in eine andere Richtung. Endlich einer der mir sagt ich soll im Folgen. Er führt mich in ein leeres Büro, wo ich zu warten habe. Zehn Minuten verstreichen bis ein Beamter reinkommt und mir mitteilt, dass sie gerade ihr Freitagsgebet abgehalten hätten. Okaaaaaay, alles klaro „no problem Sir.“ Dann geht’s plötzlich ganz schnell und der Stempel auf dem Carnet ist fixiert. Yessss….danke und tschüss.

Auf der thailändischen Seite geht alles ruckzuck. Stempel in den Pass und fertig. Unser Fahrzeug wird einmal mehr nicht geprüft und das Carnet brauchts
nicht für Thailand. Kurz nach der Grenze lösen wir noch eine Haftpflicht
Versicherung für vier Monate und wir sind drin. Sawadi Kaaaaaa!!!